Vereinsgeschichte

Im Jahre 1957 wurde der Ball-Spiel-Club Einhausen im damaligen Gasthaus „Zum Grünen Wald“ gegründet. Man fragt sich vielleicht, ob es notwendig war, dass zu den in der Gemeinde bereits bestehenden drei sporttreibenden Vereinen noch ein weiterer ins Leben gerufen wurde, zumal mit Tischtennis, einer Sportart, die bis dahin zumindest in unserer Heimatgemeinde ziemlich unbekannt und ohne größere Anhängerschaft war. Immerhin schien es ein fragwürdiges Unternehmen zu sein, denn bereits etliche Jahre vorher musste die Tischtennisabteilung eines anderen hiesigen Vereins wegen fehlender Beteiligung und anderer Schwierigkeiten aufgelöst werden.

Inzwischen war aber, angeregt durch die sportliche Betätigung und insbesondere durch die Pflege des Tischtennisspiels innerhalb der katholischen Jugend, bei zahlreichen Jugendlichen eine neue Begeisterung entstanden, die sich vor allem darin zeigte, dass man sich in jeder freien Minute zunächst im Hofe unseres Sportkameraden Heinz Glanzner, später in einem kleinen gewölbten Kellerraum der Volksschule und schließlich auf dem Speicher der ehemaligen Zigarrenfabrik Schönherr traf, um zu üben und in internen Turnieren eine Leistungsverbesserung zu erzielen.

Als man glaubte, auch gegen auswärtige Mannschaften einen achtbaren Gegner abgeben zu können, wurden die ersten Vergleichsspiele ausgetragen. Durch den positiven Ausgang solcher Spiele ermutigt, beschloss man im Sommer 1957, nachdem befragte Sportvereine wenig Neigung zeigten, nochmals eine Tischtennisabteilung aufzubauen, einen selbstständigen Verein zu gründen, der in der Gründungsversammlung den Namen Ball-Spiel-Club erhielt.

Im gleichen Jahr wurde zum ersten Mal an der Verbandsrunde der B-Klasse teilgenommen. Die Spiele wurden im Saale Thoma ausgetragen. Die Mannschaft hatte schöne Erfolge zu verzeichnen und schaffte auf Anhieb den Aufstieg in die A-Klasse. Im Verlaufe der nächsten Jahre hatte der Verein einen starken Mitgliederzuwachs zu verzeichnen, so dass nach und nach weitere Mannschaften aufgestellt werden konnten. Infolge des ständig zunehmenden Spielbetriebs zeigte sich alsbald, dass der Saal Thoma zu klein war, um ein ausreichendes Training und die Rundenspiele der aktiven Mannschaften ordnungsgemäß durchführen zu können. Sehnlichst wurde daher die Fertigstellung der Mehrzweckhalle erwartet. Zwischenzeitlich wurde auch noch in der früheren Zigarrenfabrik Hassia, dem heutigen Bürgerhaus, gespielt. Mit der Fertigstellung der Mehrzweckhalle und den sich daraus ergebenden größeren Spiel- und Trainingsmöglichkeiten setzte eine Aufwärtsentwicklung ein, die niemand ür möglich gehalten hatte. Zahlreiche Schüler und Jugendliche stießen zum Verein, und die interne Konkurrenz führte alsbald zu einer Spielstärke, die den BSC in den folgenden Jahren zu den erfolgreichsten Vereinen im Kreisgebiet werden ließen. Während die ersten 10 Jahre nach der Vereinsgründung bei unzureichenden Räumlichkeiten und sehr bescheidenen finanziellen Mitteln als solide Aufbauphase bezeichnet werden müssen, in der sich das Vereinsleben fast unter Ausschuss der Öffentlichkeit vollzog, entwickelte sich der BSC in den Jahren 1967, als er sein 10-jähriges Bestehen in mehreren Veranstaltungen gefeiert hatte, durch explosionsartige Steigerungen in allen Bereichen zu einer beachtenswerten Säule im Einhäuser Sport- und Vereinsleben.

Die sportlichen Erfolge begannen, als Wolfgang Gärtner 1967 erstmals die Kreiseinzelmeisterschaft der Schüler gewann. Im gleichen Jahre gelang der Schülermannschaft in der Besetzung Wolfgang Gärtner, Karlheinz Seehaus, Hubert Schumacher, Berthold Wilhelm, Joachim Weber und Gerhard Wüst ebenfalls zum ersten Male eine Kreis-Mannschaftsmeisterschaft. Auf Bezirksebene wurde auf Anhieb der 2. Rang erreicht. Auch die Herrenmannschaften wurden durch den jugendlichen Elan stimuliert und die zweite Mannschaft schaffte mit den Spielern Philipp Glanzner, Waldemar Dieter, Reinhold Schumacher, Heinz Wüst und Günter Massoth im Jahre 1968 die Meisterschaft der B-Klasse und den Aufstieg zur A-Klasse. In der Verbandsrunde 1968/69 startete der BSC mit 4 Herren-, 1 Jugend- und 3 Schülermannschaften. Krönender Abschluss war die Meisterschaft der 1. Mannschaft und der Aufstieg zur Bezirksklasse. Martin Hechler, Waldemar Dieter, Richard Gärtner, Edgar Schweiger, Reinhold Schumacher und Norbert Gremm waren nach 22 Spielen ungeschlagen. Aber auch den Nachwuchsspielern blieb der Erfolg treu. Im Jahre 1970 wurden die Jugend und Schüler in den Mannschaftswettbewerben Kreismeister und Martin Hechler wurde Kreiseinzelmeister der Herren. Insgesamt wurden 9 Meistertitel errungen, woran sich die gute Breitenarbeit des Vereins erkennen lässt. Als Anerkennung vergab der Hessische Tischtennisverband im gleichen Jahr das Ländervergleichstreffen Hessen-Westdeutschland nach Einhausen. Die Veranstaltung wurde zu einer einzigartigen Tischtennis-Demonstration, da neben dem amtierenden deutschen Jugendmeister Baum (PSV Borussia Dortmund), Exmeister Heckwolf (Offenbach-Bieber), auch die damaligen Bundesligaspieler Deutz und Engel dabei waren.

Auch das Spieljahr 1970/71 verlief ähnlich erfolgreich. Mehrere Mannschaftsmeisterschaften und zahlreiche Einzelmeisterschaften dokumentieren den weiteren sportlichen Aufstieg. In der Saison 1971/72 konnten bereits 9 Mannschaften angemeldet werden, darunter erstmals eine Mädchenmannschaft. Der Verein war mittlerweile auf 125 Mitglieder angewachsen. Stärkster Spieler war Wolfgang Gärtner, der alle Einzeltitel auf Kreis- und Bezirksebene gewann und dabei die Bundesligaasse vom TTC Mörfelden hinter sich ließ. Mit insgesamt 15 Meisterschaften wurde eine wahrhaft einmalige Bilanz erzielt. Im gleichen Jahr wurden Martin Hechler für 20-jähriges aktives Spielen und Hermann Dieter, Daniel Schumacher, Philipp Glanzner, Heinz Glanzner und Richard Gärtner, sowie Edgar Schweiger für 15-jährige aktive Spielzeit mit der Spielerverdienstnadel des HTTV ausgezeichnet. In den Jahren 1972/73 und 73/74 konnten die Erfolge weitgehend wiederholt werden. Der BSC schien die Meisterschaften bei der Jugend, den Schülern und Schülerinnen abonniert zu haben. Besonders herausragend waren die Leistungen der 1.Jugend- und der gemischten Jugendmannschaft. Kreis-, Bezirks-, Südhessenmeisterschaft und Hessenendspiel waren die Stationen dieses sieggewohnten Teams. Höhepunkt war die Vizemeisterschaft im südwestdeutschen Jugendfinale in Trier, die sich Jürgen Hofmann, Armin Rau, Volker Massoth, Norbert Schambach und Michael Glanzner erkämpften. Der Kreis honorierte diese Leistungen in den Jahren 1973 und 1974 jeweils mit der Verleihung eines Silbertellers und einer Ehrenurkunde für die erfolgreichste Spitzen- und Breitenarbeit aller Vereine im Kreis Bergstraße.

In der Zwischenzeit war ein neuer Stern aufgegangen. Heike Haßlinger eilte von Sieg zu Sieg. Ihre Leistungen, die 1975 erstmals in dem Gewinn der südwestdeutschen Schülermeisterschaft gipfelten, trugen wesentlich dazu bei, dass der BSC zum dritten Male hintereinander als erfolgreichster Verein in der Nachwuchsarbeit ausgezeichnet werden konnte. Aber auch die anderen Spieler standen kaum nach. Insbesonders spielte sich Bernhard Glanzner in den Vordergrund. Er wurde 1975 Hessenmeister im gemischten Doppel und 1976 Hessenmeister im Herren-Einzel der C-Klasse. Die zahllosen Kreismeister- und Bezirksmeistertitel, die von anderen Spielern und Spielerinnen errungen wurden, können an dieser Stelle nicht aufgezeigt werden. Da kaum ein Jahr verging, in dem nicht auch mehrere Mannschafts- und Pokalmeisterschaften verzeichnet wurden, konnte alljährlich in der Jahreshauptversammlung von weiterem Aufschwung berichtet werden. Im Jubiläumsjahr 1977 wurde ein weiterer sportlicher Höhepunkt erreicht. Die erste Mannschaft wurde Meister der Bezirksklasse Darmstadt und schaffte den lang ersehnten Aufstieg in die Gruppenliga. Die 3. Mannschaft wurde Kreismeister der B-Klasse und stieg in die A-Klasse auf, die Schülerinnen wurden Kreismeister und die übrigen Mannschaften glänzten durch hervorragende Platzierungen. Hinzu kamen die erneuten Hessenmeisterschaften von Heike Haßlinger, die sich auch zum zweiten Mal die Südwestdeutsche Einzelmeisterschaft der Schülerinnen sicherte.

Im Jahre 1977 wurde das 20-jährige Vereinsbestehen gefeiert. Bei einem großen Festakt in der Mehrzweckhalle gaben sich die politische und sportliche Prominenz aus Nah und Fern ein Stelldichein und brachten dadurch ihre Anerkennung für die vielen Erfolge des jungen Vereins zum Ausdruck. Dabei wurden verdiente Sportkameraden vom Landessportbund Hessen und vom Hessischen Tischtennisverband mit Ehrungen ausgezeichnet. Die Jubiläumsfeierlichkeiten wirkten wiederum stimulierend. Erstmals konnten 13 Mannschaften für die Verbandsrunde gemeldet werden. Der Verein war damit an eine Grenze seiner Ausdehnungsmöglichkeiten gestoßen, da die in der Mehrzweckhalle zur Verfügung stehenden Spielmöglichkeiten eine weitere Expansion nicht mehr zuließen. Im gleichen Jahr wurde die Mädchenmannschaft in der Bezirksleistungsklasse ungeschlagen Meister. Außerdem wurden die Kreis- und Bezirkspokalmeisterschaften errungen. Die zweite Herrenmannschaft schaffte den Aufstieg in die Bezirksklasse.

Bei der Jahreshauptversammlung im Juni 1978 gab Josef Thoma das Amt des 1. Vorsitzenden nach 21 Jahren in jüngere Hände ab. Er wurde für seine überaus großen Verdienste um den Aufbau und die finanzielle Leistungsfähigkeit des Vereins zum Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzenden ernannt. Auch der Landkreis Bergstraße würdigte den vorbildlichen Sportsmann Josef Thoma durch eine besondere Ehrung. Hermann Dieter leitete anschließend den Verein von 1978 bis 1988. Er war seit der Vereinsgründung mit dabei und leitete die notwendigen Impulse. Das Spieljahr 1978/79 brachte wiederum eine Vielzahl sportlicher Erfolge. Die Damenmannschaft wurde Kreis- und Bezirkspokalsieger, die fünfte Herrenmannschaft holte sich die Meisterschaft in der D-Klasse und die C-Schüler den Kreismeistertitel bei den jüngeren Tischtennisspielern. Die erste Schülermannschaft wurde ebenfalls Kreispokalsieger. In den Einzelwettbewerben gab es fünf Kreissieger und auf Bezirksebene kamen Christine Dieter, Bernhard Glanzner/Franz Hartnagel, sowie Bernhard Glanzner/Hungerbühler zu Meisterehren.

Die Saison 1979/80 brachte ein ähnliches gutes Abschneiden. Kreismeister wurden Dietmar Forell/Thomas Forell im Schüler-Doppel, Christine Dieter im Mädchen-Einzel, Christine Dieter/Steyer im Jugend-Mixed und Bernhard Glanzner/Hungerbühler im Mixed. Die Damen und die Schülerinnen gewannen die Kreispokalmeisterschaft. Gleichzeitig wurde das Damenquartett Meister der Kreisklasse, was den Aufstieg in die Bezirksklasse bedeutete.

Ein schwerer Schlag traf den Verein am 25. Juni 1980, als der langjährige Kassenwart und aktive Spieler Waldemar Dieter plötzlich verstarb.

Das Spieljahr 1980/81 bescherte dem BSC erneut 7 Kreismeistertitel. Die Damen waren wiederum Kreispokalsieger geworden und die erste Schülermannschaft war Kreisbeste. Zahlreiche Turniere sahen die Aktiven auf vorderen Plätzen.

Die Mitgliederzahl stieg dank der schönen Erfolge weiter an. 210 Mitglieder zählte der Verein im 25. Jubiläumsjahr 1982. Mit 106 Erwachsenen und 104 Kindern und Jugendlichen ergab sich eine gesunde Mischung. Der Verein gab sich große Mühe, der starken Jugend- und Schülerabteilung stets neue Attraktivitäten zu bieten. Allerdings war die Kapazität der Mehrzweckhalle war ausgelastet und es ergaben sich naturgemäß vielseitige Probleme.

Mit der 1982 gebauten Großsporthalle wurden dem Verein viele weitere Perspektiven eröffnet.

Alljährlich müssen ca. 8- 10000 km zurückgelegt werden, um die Spieler zu den Verbandsspielen und den Turnieren zu bringen. Eine Vielzahl von Betreuern und Übungsleiter ist hierzu notwendig.

Auch die gesellschaftliche Seite wird beim BSC Einhausen groß geschrieben. Die alljährlichen Ausflüge an schöne Ziele im In- und Ausland erfreuen sich großer Beliebtheit. Zahlreiche gesellige Veranstaltungen sorgen für einen guten Geist in der immer größer werdenden Vereinsfamilie. Erwähnenswert ist, dass sich der BSC alljährlich an den Ferienspielen der Gemeinde Einhausen beteiligt.

Von den übergeordneten Gremien wurde der Vereinsarbeit reiche Anerkennung zuteil. Bereits wiederholt wurden Kreis- und Bezirksveranstaltungen dem BSC zu organisatorischen Abwicklung übertragen. Mitglieder des BSC arbeiten seit Jahren im Kreis- und Bezirksvorstand mit.

Die Sportförderungsmassnahmen des Kreises Bergstraße und der Gemeinde Einhausen haben in hervorragender Weise mit dazu beigetragen, dass sich der BSC in den 45 Jahren seines Bestehens so gut entwickeln konnte.

Der Ball-Spiel-Club Einhausen kann sicherlich auf eine sehr erfolgreiche Vereinsgeschichte zurückblicken und hofft auch für die Zukunft auf sichere Beständigkeit.

Ball-Spiel-Club Einhausen